Lord Glenarvan ist seinem Expeditionssegelschiff, der Duncan, immer noch auf der Suche nach dem verschollenen Kapitän Grant, der offensichtlich vor einiger Zeit gekentert ist. Nach einigen Fehlschlägen scheint der Lord und seine Crew endlich auf der richtigen Fährte zu sein. Vor der Küste Australiens geraten sie allerdings in einen mächtigen Orkan, der ihnen nicht nur die Maste wegreißt, sondern sie auch gefährlich nahe an ein mörderisches Riff drückt. Nachdem aber auch diese Hürde umschifft wurde machen sie halt in einer kleinen australischen Siedlung, wo sie unter anderem auf einen Iren stoßen, der sie freundlich umsorgt. Sie treffen sogar einen Seemann, der den Untergang der Brittania mit- und überlebt hat. In Australien sind sie also schon mal richtig, jetzt müssen sie nur noch Grant finden. Vorher gibt es aber noch so manches Abenteuer zu bestehen, denn nicht nur die Flora und Fauna des unbekannten Lands hat viele ungeahnten Gefahren zu bieten, sondern auch die eine oder andere Verschwörung, wird gegen die Rettungsmission geschmiedet.
Im zweiten Comicalbum der Jules Verne Adaption zeigt Alexis Nesme uns die Ankunft unserer Abenteurer Truppe in Australien. Im Originalroman nutzte Verne diesen Teil der Geschichte nicht nur um die Abenteuer von Glenarvan und den anderen weiter zu erzählen, sondern auch um den Lesern vieles über das neu entdeckte Australien beizubringen. Viel war damals darüber nicht bekannt, aber die exotischen und teilweise fantastischen Tiere des Kontinents waren wahr gewordener Science-Fiction Stoff.
Im Comic von Nesme ist es natürlich noch etwas exotischer, da wir es hier nicht mit Menschen, sondern mit antropomorphen Tieren zu tun haben. Auf die Handlung selbst hat das aber nur wenig Einfluss, da es sich dabei nur um eine optische Veränderung handelt. Ansonsten hält der Künstler sich ziemlich nahe an der Romanvorlage.
Optisch wirken die meisten Seiten sehr episch, wie große Gemälde. Nesme legt sehr viel Aufmerksamkeit in Details und erreicht dadurch beiweilen, vor allem in der Darstellung der Natur fast schon Fotorealismus. Die Fantastik wird dem Ganzen dann durch die vermenschlichten Tiere eingehaucht, die allesamt sehr cool aussehen. Störend empfinde ich an einigen Stellen wie überladen manche Seiten mit Text sind. Liegt natürlich daran, dass der Roman sehr genau wiedergegeben werden soll, teilweise nimmt es dem ganzen aber sehr die Dynamik. Durch die Gemäldeartigen Hintergründe erscheinen einige Seiten eh schon ziemlich starr. Das fehlende Tempo und zu wenig Bewegung in den Paneln sind aber die einzigen Kritikpunkte. Ansonsten ein sehr guter Comic.
7,6 von 10 Echidnas