Sonntag, 7. April 2013

Ferals #1 (Panini)

Ferals #1 (Panini)

Dieser Sammelband enthält die US-Hefte Ferals #1-#6.

Dale ist Cop in einem kleinen amerikanischen Dorf und wird eines Wintermorgens zum Trailer seines Kumpels Mark bestellt. Dessen Ex-Frau hat bei einem nächtlichen Besuch feststellen müssen, das man ihm wohl etwas schreckliches angetan hat. Nur noch sein Arm ist zu finden und erst einige Zeit Später findet man den Rest der Leiche, der man den eigenen Pimmel in den Mund gestopft hat. Die Gewalt mit der er getötet wurde weist auf ein Tier hin aber kein Tier würde ihn auf diese Art verstümmeln. Bei seinen Ermittlungen wird er von einem bärenartigen Wesen attackiert und wacht erst fünf Tage später im Krankenhaus auf. Sheriff Felton erklärt ihm das zwar auch andere das Wesen gesehen haben, er aber trotzdem der Hauptverdächtige in den Mordfällen ist. Schließlich war das erste Opfer sein bester Freund und Opfer 2+3, nämlich seine alte Bekannte Jackie und Gerda, die norwegische Dame die er in der Bar kennengelernt hat, trugen beide sein Sperma in sich. Um der Polizei zu entkommen flieht der schwerverletzte Mann aus dem Krankenhaus. Und schon kurze Zeit später schlägt das Monster erneut zu.

Alle Polizisten werden bei diesem Angriff getötet und auch er selbst mutiert zum Werwolf und kann sich somit befreien und gegen den anderen Wolf wehren. Er tötet die Bestie, doch damit ist die Werwolfplage noch nicht beendet. Er reist in den kleinen Ort Bergen, wo er gegen die Werwolfplage kämpfen will, doch auch das FBI kommt ihm dabei in den Weg. Auf wessen Seite sie wohl stehen?


Ein weiterer Horror Comic mit kleineren Krimi Einflüssen aus der Feder David Laphams. Wie er es nun mal gerne macht, geht es hier nicht nur um die Monster sondern viel mehr um die menschliche Natur, die von Grund auf böse zu sein scheint. Ebenso wie ihre spätere Form als Werwolf scheinen alle Figuren von Wollust, Machtgier und bock auf Gewalt angetrieben zu werden. Alles davon wird ordentlich ausgekostet und dem Leser mal wieder derbe an den Kopf geknallt. An einigen Stellen droht die überaus ausschweifende Art der Gewaltdarstellung nur dem Selbstzweck zu dienen, doch an den wichtigen Punkten schafft Lapham es immer wieder sich zu fangen. Der Anfang ist recht ansprechend und führt uns in einen Werwolfmythos ein, der weiter von Märchengeschichten mit Silberkugeln und Vollmonden entfernt ist als andere Varianten. Dafür steht der reale schrecken mehr im Vordergrund, gemeinsam mit der Frage welche Instinkte den Menschen zu schrecklichen Taten, aber auch zum Überleben drängen. Mitten im ersten Trade gibt es aber schon ein bis zwei kleinere Durchhänger, dafür endet der erste Sammelband der Serie mit einem ganz interessanten Cliffhanger, der die Weichen für die weiteren, ganz anders geratenen Hefte zu stellen.

Die Charaktere sind ganz interessant, die Prämisse könnte auf Dauer nicht zu lange handeln, aber Lapham zeigt ja jetzt schon das die Reihe keinesfalls in eine festgefahrene Ecke gedrängt werden soll, sondern sich Tür und Tor für neue Entwicklungen offenhält. Hat also durchaus Potential. Horrorfans werden wie gewünscht bedient.

Gabriel Andrae (Lady Death) ist zwar noch recht jung und ein wenig unerfahren, macht seine Sache aber schon ziemlich gut. Bei der Darstellung von Sex und Gewalt hält er sich auch nicht zu sehr zurück und schafft es so den einen oder anderen ziemlich harten Moment aufs Papier zu bringen, der ziemlich schockieren kann. An Caligula oder Crossed kommt dieser Comic aber nicht heran. Viele menschliche Innereien gibt es trotzdem zu sehen.

Netter Sammelband für Freunde von Horror der härteren Gangart. Schön das der Lapham Kram wohl so erfolgreich ist, dass Panini eine Reihe nach der anderen bringt. Mal schauen, vielleicht könnte man ja bald auch “Dan the Unharmable” bringen. Würde mich jedenfalls freuen. Als Bonus gibt es bei diesem Band eine Cover Galerie, leider ohne die Variant Cover.

7,2 von 10 Kloabenteuer

Hier noch meine Einzelreviews zu allen sechs Ausgaben:

Ferals #1 (Avatar)
Ferals #2 (Avatar)
Ferals #3 (Avatar)
Ferals #4 (Avatar)
Ferals #5 (Avatar)
Ferals #6 (Avatar)