Samstag, 4. Februar 2012

Sinners (1990)

Sinners (1990)

„Auto-Crashs und Super-Stunts, machen diese US-Kinoproduktion zu einem Leckerbissen für Action-Fans und Film-Freaks. Glücksspiel und sündige Leidenschaft, Verfolgung und eiskalte Abrechnung, zärtliche Liebe und brutale Gewalt beherrschen einen New Yorker Vorort. Dort leben vorwiegend Italiener und so ist es ganz natürlich, daß sich (fast) alles um >> AMORE << dreht – in der kleinen Stadt liegt Liebe in der Luft...
Aus Liebe wird oft Haß – und Haß kann tödlich sein. Ein bildschönes Prachtweib, das sadistisch ist, kann einen Mann total vernichten und ein Straßenmädchen, auch wenn sie Mona heißt, ist keine Mona Lisa...Es soll absolut ungesund sein, wenn einer seine Frau mit seiner Cousine betrügt, deren Bruder eine 357er Magnum trägt. Noch schlimmer ist es, wenn dieser Bruder nervöse Finger hat und die Kanone sehr schnell losgeht. Geradezu tötlich ist es, daß dieser Bruder nur ein Hobby hat – Autos in die Luft zu jagen...“


Diesen Text vom Backcover der DVD konnte ich einfach nicht für mich behalten. Der ist eigentlich eine klare Ansage und ließe auf ein Monument von Film hoffen. Leider scheint der Verfasser den Film nur über Screenshots gekannt zu haben oder schlichtweg böse zu sein. Film und Text sind zwar bezüglich der Eckdaten deckungsgleich, aber was als Action-Thriller angepriesen wird, entpuppt sich während des Schauens als furchtbar schlecht gemachtes Familiendrama, wobei ein Begriff wie „Sippendrama“ zutreffender sein mag.
Schauspielerisch kann das ganze fast schon mit unserer Referenz bezüglich schlechter Darstellung (Birdemic) mithalten. Das wird durch mäßigen Schnitt und einem Drehbuch, dass einen schon auch ein wenig traurig macht, nur noch unterstützt. Viele Szenen sind verdammt unangenehm anzuschauen. Man sollte bei derartigem Unvermögen keine brisanten Themen wie Inzest, häusliche Gewalt oder Selbstjustiz behandeln. Das geht gerne in die Hose und in diesem Fall sendet es Signale, die sehr falsch verstanden werden könnten.
Da wäre zum Beispiel ein Herr, der nach der Arbeit gerne eine handvoll Feierabendbiere genießt und danach seiner Frau ein paar verpasst. Seiner Auffassung nach, ist es der Alkohol, der ihn dazu verleitet – dennoch stimmt er zu, gemeinsam mit seiner Frau Beratung bei einem Priester (!!!!) zu suchen. Das Ende vom Lied ist, dass der Mann seine Frau in einer Bar so zusammenschlägt, dass man davon ausgehen kann, dass sie ihre lebenswichtigen Körperfunktionen vorerst einstellen wird. Der Barkeeper akzeptiert das ohne weiteres. Als jedoch der Priester, genervt von all den Beichten, die er täglich anhören muss, den Edelmann eine ordentliche Tracht Prügel verpasst, reagiert der Barkeeper und meint, dass das so nicht ginge. Ehefrau verprügeln – geht klar, sozusagen eheliche Pflicht des Mannes. Unterlassene Hilfeleistung – geht klar, ist schließlich die Ehefrau. Einen Mann vollkommen grundlos zusammenprügeln – geht ja sowas von nicht klar, der hat doch niemandem etwas getan!
Der Film hält bezüglich verkorkster moralischer Aussagen noch mehrere Szenen parat, die wahrscheinlich gut gemeint waren, aber einfach nicht korrekt rüberkommen. Über fast 90 Minuten verteilt wird es zur Tortur. Wenn man dann noch beachtet, dass versucht wird, durch Geschlechtsverkehr ein paar Zuschauer zu locken/begeistern, ist es endgültig vorbei. Erstens sollte man in so einem Fall attraktive Darsteller nehmen und zweitens sollten diese Darsteller dann auch wissen, wie man Sex darstellen kann – zu zeigen wie ein Mann eine Frau wie einen PEZ-Spender behandelt fällt nicht darunter.

Ach ja, die Dialoge!

„Ich will deine Eier! Ich will deine Eier an den Rückspiegel des Autos hängen, das du nicht besitzt, ich aber nehmen werde!“

Der Film ist scheiße. Die DVD ist ein VHS-Rip. Sollte ich mir Gedanken darüber machen, dass ich soetwas zum Geburtstag geschenkt bekomme?

2 von 10 Träume, über die man sich wundert, dass sie niemals wahr werden